Erfahrungsberichte

Ludwig, Warmblut, geb. 2003

von seiner Besitzerin Linda Dümmler

Ludwig vor 5 JahrenHallo liebe Mitleser, Zweifler und alle, die auf dem richtigen Weg oder kurz davor sind,

mein Wallach, heute 15 Jahre, bekam vor ca 3 Jahren die Diagnose DSLD (Degenerative Suspensory Ligament Desmitis) Fesselträgerentzündungen, Kalkablagerungen im Bindegewebe-/Sehnenapparat bis hin zum plötzlichen Absacken der hinteren Fesseln. Schubweise trat dies Anfangs auf. Die einzigsten Therapien, die ihm weiter geholfen haben, war/IST Bioresonanz Therapie und KORREKTES Arbeiten.

Jeder Tierarzt und Pferdetherapeut haben mir geraten, das Pferd auf eine gerade Wiese abzustellen und es sich selbst zu überlassen. Keine engen Wendungen, kein Bergauf und kein Bergab, keine Spaziergänge, nichts! Und nun? Ich habe alles auf eine Karte Gesetz, mich den Anweisungen des Tierarztes wiedersetzt und auf mein Pferd gehört, nachdem er kaum noch laufen konnte und fast nicht mehr aufstehen konnte. Ich dachte mir: schlimmer kann es nicht werden und habe mit der Therapie/Training angefangen, ZUM WOHLE DES PFERDES!

Begonnen habe ich mit Handarbeit: Aufdehnen bzw mit Flexionen der Halswirbelsäule, anschließend mit Ecken Laufen im Zeitlupentempo. Das schon alleine hat fürs erste völlig ausgereicht. Wie ich das bemerkt habe? Ich habe vorab die Fessel- und Sprunggelenke abgetastet, und im Anschluss nach der 1. Einheit festgestellt, dass die Gelenke erwärmt waren (bei kaputtem Gewebe, dass sehr schnell reizbar ist, ist eine solche abnorme Reaktion, viel schneller da, als bei gesundem!!!). 
Jetzt überlegt mal: langsames laufen? So anstrengend? JA!! 
! Selbst ausprobieren !
Regeneration (!Pausen!) ist sehr wichtig und habe je nach Verlauf von Einheit zu Einheit einige Tage Pausen gemacht, damit das Gewebe regenerieren kann. (Bitte verwechselt das nicht mit einer Verletzung, durch Reize können auch kleine Mikrotraumen entstehen, die sich wieder voll regenerieren, auch bei einem gesunden Pferd)
Danach habe ich wieder weitergemacht. Nachdem die Flexionen und das Eckenlaufen nach ca 4 Wochen keinerlei Erwärmungen mehr verursacht haben und diese Übungen ein wenig Stabilität ins Pferd gebracht haben, ging es weiter mit Mobilisieren und Seitengängen in allen Variationen. Schulterherein, Konterschulterherein, Diagonale, aber auch Rückwärtsrichten. Dadurch hat sich das Becken wieder Stabilisiert und die Beinachse hat sich wieder etwas mehr in Richtung physiologische
Stellung verändert. Selbst die Fesseln sind etwas nach oben gekommen, sind aber dennoch „weich gefesselt“.

Da ich früher selbst einer diesen grausamen Reitern war, viel V/A, usw, hat sich auch bei meinem ein großer Schleimbeutel an der HWS gebildet, was ihm sehr große Probleme bereitet. Vor allem beim flexionieren verursacht es ihm schmerzen! Auffällig war am Beginn des jetzigen Training ein extremes Abhusten. Durch die Verspannungen und Fehlbelastungen auf die Vorderhand (Schmerzverlagerung von hinten nach vorne) im Körper haben nicht nur Gelenke und Co gelitten, sondern haben auch eine negative Einwirkung auf das Atemsystem. Schaut Euch bitte die Anatomie an: Hals-und Schultermuskulatur verbinden sich mit Kehlkopf, Luftröhre und Lunge. Sind diese Muskeln geschwächt, sei es durch nervale Fehlfunktion Aufgrund von Verspannung oder
Unterversorgung, oder durch extrem verkürzte Muskulatur, kann das Pferd seine *Pferdelungen* nicht richtig benutzen. Durch diese Mobilisationen und Entspannungen der Muskulatur hat sich bei meinem ein Hustenreitz ausgelöst, was von mal zu mal auch immer weniger wird. 
Mittlerweile habe ich auch das Gefühl, dass er seine Beine wieder besser spürt, besser weiß, wo und wie er sie am Boden platzieren soll.

Aktuell sind wir dabei wieder mit dem Reiten anzufangen! Step by Step!

Nicht nur der Körper, sondern auch die Lebensfreude meines Pferdes hat sich enorm seit dieser Arbeit zum positiven verändert!

Ich kann euch nur raten, bitte schaut euch diese Art der Bewegungstherapie an! Schaut euch die Anatomie an bzw. lasst sie euch erklären (Jahrhundertirrtum Vorwärts-Abwärts) und vor allem schaut euch bitte das Pferd an, mit dem ihr arbeitet! 
Es lohnt sich und ihr bekommt es tausendfach zurück! 
Kinder, die auf die Welt kommen, können auch nicht sofort Fußball spielen oder rechnen, es braucht alles seine Zeit!

Jack, Norweger-Pinto-Mix, geb. 2000

von seiner Besitzerin Nina Pfister

Mein treuster und längster Weggefährte ist mein 17 Jahre alter Norweger-Mix-Wallach Jack. Er ist mein größter Lehrer und Meister und ohne ihn wäre ich heute nicht da wo ich bin und hätte nicht das ganze Wissen und jeden Tag den Ansporn noch mehr zu lernen und mich fortzubilden.

Heute möchte ich euch gerne meine größte Lehrstunde mit ihm näher bringen. Durch ihn habe ich das ganze Thema „ich reite vorwärts-abwärts“ ganz neu überdacht. Aber lest selbst….

Bis vor ca. 4 Jahren bin ich Jack Jahre lang vorwärts-abwärts geritten. Dies wurde schlagartig durch die die ernüchternden Diagnosen Hufrolle auf beiden Vorderbeinen und Spat und Kniegelenksarthrose in beiden Hinterbeinen beendet. Der Tierarzt wollte ihn "erlösen" und ich bin fest davon ausgegangen, dass ich meinen treuen Freund nun ab sofort zum Koppelpony machen darf. Wir gingen von dort an viel spazieren und an guten Tagen auch ab und an mal ausreiten.

2015 traf ich dann Miryam Husain (Schülerin der Escola de Equitacao) und wir begannen Jack gemeinsam zu arbeiten. Kein vorwärts-abwärts - sondern voll und ganz mit viel Liebe und Herz nach dem Konzept von Manuel Jorge de Oliveira. 

Und was soll ich sagen, er läuft seitdem konstant vollständig lahmfrei und wird von Monat zu Monat mobiler.

Ich bin völlig überzeugt von dem Konzept von Manuel Jorge de Oliveira und bilde mich, wann es nur geht darin weiter, um meinen Pferden und auch allen meinen Schülern jeden Tag mehr Mobilität und damit ein großes Stück Gesundheit schenken zu können.

 

 

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